Römisches Bad / Römisch-Irisches Bad



 
 

Definition

Abfolge von unterschiedlich warmen und feuchten Baderäumen.


Ursprung

Badekultur, die auf das alte römische Reich zurückzuführen ist. Vor rund 2.000 Jahren sollen allein in Rom ca. 170 öffentliche Bäderanlagen exisitiert haben, die neben der Hygiene und Körperertüchtigung vor allem sozialen Zwecken dienten.


Methode

Der Besucher eines römischen Bades wechselt traditionell zwischen Tepidarium, Caldarium, Laconium und Frigidarium.
Das Tepidarium (Warmbad, von lat. Tepidus = mild) ist ein lauwarmer, kreislaufschonender Raum und wird – zwischen Kalt- und Heißbad – als Regenerationsbad (Raumtemperatur zwischen 37 und 39° Celsius) eingestuft. Der Aufenthalt wird in der Regel als entspannend empfunden und unterliegen keiner zwingenden zeitlichen Begrenzung.
Das Caldarium (Heißbad, von lat. Calidus = heiß) wird manchmal auch als Dampfgrotte oder Aroma-Dampfbad bezeichnet. Das Caldarium zeichnet sich durch hohe Luftfeuchtigkeit (bis zu 100%) und einer Strahlungswärme zwischen 42 und 50° Celsius aus, wobei man gut ins Schwitzen kommt. Wie im Tepidarium wird die Wärme gleichmäßig von keramik- oder terrakottagefliesten Wänden, Bänken und Decke abgestrahlt. Die ideale Aufenthaltsdauer beträgt zwischen 30 und 40 Minuten.
Das Laconium (vermutlich benannt nach dem Volksstamm der Lakonier) gilt als Intensivraum. Bei einer gleichbleibenden Temperatur von ca. 55 bis 65° Celsius kommt der Körper spätestens nach 15 Minuten kräftig ins Schwitzen. Der Aufenthalt kann bis zu einer Stunde dauern.
Das Frigidarium (Kaltbad, von lat. Frigidus = abkühlend) ist ein Kälteraum. Der Aufenthalt hier dient der Re-Vitalisierung nach längerem Verweilen in einem Raum mit Strahlungswärme. Unter medizinischen Gesichtspunkten ist gerade der Wechsel von den warmen bis heißen Räumen in das kalte Klima gesundheitlich von Bedeutung. Hierzu kann auch eine kalte Dusche oder das Eintauchen in kaltes Wasser (Tauchbecken, Pool) erfolgen.


Beurteilung

Bei niedrigen Temperaturen lässt sich ohne Anspannung und in der Regel verträglicher als in der klassischen Sauna saunieren. Die ansteigenden Temperaturen ermöglichen eine langsame Anpassung des Körpers und schonen somit Herz und Kreislauf. Die feuchte Wärme des Dampfes verbessert die Durchblutung der Atemwege. Der Dampf dringt tief in Bronchien und Lunge ein und führt (insbesondere durch Zusatz ätherischer Öle) zu einer Sekretlösung in den Atemwegen.


Literatur

  • Eva-Gesine Bauer und Amiel Pretsch, Badelust, Hädecke Verlag (1999)
  • Rolf-Andreas Pieper, Sauna. Entspannung und Gesundheit (1998)






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