Schneeraum, Schneesauna



Schneeraum, Schneekabine, Schneesauna



 
 

Definition

Ein Schneeraum ist ein Raum, der dauerhaft auf eine niedrige Temperatur gekühlt ist. Im Raum befindet sich technisch erzeugter Schnee. Ein Schneeraum wird in der Regel als Bestandteil eines Spa- oder Wellnessbereiches installiert und dient der Abkühlung nach dem klassischen Saunagang oder nach dem Schwitzbad. Empfinden und Wirksamkeit von Wärme und Kälte hängen nicht nur von der Temperatur und der Dauer der Einwirkung ab. Ein wesentlicher Faktor ist daneben die Feuchte bzw. die Trockenheit. Dies betrifft nicht nur Wärme-, sondern auch Kältereize.



Ursprung

Ein Schneeraum imitiert die Abkühlphase im Rahmen des Saunierens, wie es in skandinavischen und osteuropäischen Ländern während der kalten Jahreszeit in natürlicher Umgebung üblich ist. Im Zuge technischer Entwicklungen für Spa- und Wellnesseinrichtungen wurden entsprechende Funktionsräume konstruiert.



Methode

Ein Schneeraum besteht meistens aus einem isolierten Raum, der ähnlich wie eine Kältekammer oder Kühlzelle aufgebaut ist. In der Regel wird die Luft im Raum unter den Gefrierpunkt abgekühlt (meist -6°C bis -15°C) und durch eine technische Beschneiungsanlage wird Schnee im Raum erzeugt. Die notwendige Technik ist oftmals außerhalb des Raumes installiert. Die Wände des Raumes sind isoliert und innen häufig mit Kunstfelsen, Glas oder Edelstahl verkleidet. Zudem gibt es eine oder mehrere Ablageflächen für den Schnee. Es findet ein regelmäßiger Luftaustausch statt, indem erwärmte Luft angesaugt und gekühlte Luft eingeblasen wird. In der Regel ist diese Luft sehr trocken.
Der Schneesraum eignet sich zum Abkühlen des Körpers, zum Beispiel nach dem Aufenthalt in  einer Saunakabine.

Nach der Methode von Dr. med. Christian Thuile wird eine Anwendung folgendermaßen vorgeschlagen:
1. Akklimatisierung im Wellness/Saunabereich möglichst barfuß, Dauer ca. 3-5 min.
2. Aufwärmphase in der Sauna, Dauer ca. 10-15 Minuten.
3. Abkühlung im Schneeraum, Dauer für Frauen ca. 3-5 Minuten, für Männer ca. 4-8 Minuten, hierbei die Arme und Beine mit trockenem Schnee einreiben.
4. Ausgleichs- bzw. Ruhephase, Dauer ca. 10-15 Minuten.
Danach sollten die Schritte 2-4 noch zwei bis dreimal wiederholt werden. Während der gesamten Dauer ist auf ausreichend Flüssigkeitsaufnahme zu achten, dabei wird besonders stilles Wasser oder Tee empfohlen.
Je nach Bedarf können Pantoffeln, Badehandtuch, Schal, Mütze, Handschuhe oder ein Kirschkernkissen mit in die Schneesauna genommen werden.

Zusammengefasst kann die Methode nach Dr. Christian Thuile als Optimierung des thermischen Reiz-Reaktions-Musters bei guter Verträglichkeit umschrieben werden.
Das Herzstück der Methode nach Dr. Thuile ist der kalte und trockene Schnee. Durch ihn ist es möglich, den Temperaturwechsel subjektiv als angenehm zu empfinden. Der hohe Temperaturunterschied zwischen 90°C in der Sauna und -10°C in der Schneekabine belastet deutlich weniger als dies bei vergleichbaren Temperaturunterschieden bei nasser Kälte der Fall wäre. Die Wirkung ergibt sich nicht nur durch den Temperaturunterschied, sondern auch durch eine optimale Verweildauer im Schneeraum. 



Beurteilung

In Kombination des Wärmereizes beim Saunagang und des Kältereizes beim Aufenthalt im Schneeraum kommt es im Zuge mehrfacher Anwendung zu einem physiologisch wirksamen Temperaturtraining.
Präventive und therapeutische Möglichkeiten ergeben sich durch die thermoregulatorischen Reaktionen des Körpers. Bei richtiger Anwendung des Schneeraums gemäß der Methode Dr. Christian Thuile sind positive Effekte in folgenden Bereichen möglich: 
•    Allgemeinzustand
•    Anpassung an schnelle Temperaturwechsel
•    Atemwegsinsuffizienz
•    Fettverbrennung und Regeneration
•    Gelenkbeweglichkeit, insbesondere bei Rheuma oder Verspannungen der Muskulatur
•    Hautdurchblutungsinsuffizienz
•    Immunschwäche
•    Konzentrationsschwäche und Merkfähigkeit
•    Niedergeschlagenheit
•    Schlafstörungen
•    Schmerzen
•    Stress
•    Übererregbarkeit
•    Venenschwäche
•    Verspannungen 
•    Ermüdung infolge sportlicher Betätigung.



Literatur

Dr. med. Christian Thuile, Schneesauna – Die Wellness-Revolution, Kneipp Verlag (2014)







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