Hari hachi bu: Einfach weniger essen

Kennen Sie die Blue Zones? Dies sind Regionen, in denen auffallend viele hochbetagte Menschen bei guter Gesundheit glücklich und zufrieden leben. Eine dieser Regionen ist die japanische Insel Okinawa. Und eines der Lebensrezepte der Menschen dort, um gesund und glücklich sehr alt zu werden, ist Hari hachi bu.

Jede Kultur ist von bestimmten Gewohnheiten geprägt. Dies gilt auch für die Esskultur. In Deutschland haben die meisten Menschen die Gewohnheit, sich bei einer Mahlzeit satt zu essen. "Satt", das heißt dann in der Regel: Man ist so voll, dass man nichts mehr in sich hinein bekommt. Und so heißt es dann auch beim Angebot eines weiteren Nachschlags: Nein Danke, ich bin satt.

Auf Okinawa sind die Gewohnheiten anders. Hier isst man nicht so viel, bis man satt ist, sondern nur so viel, bis man nicht mehr hungrig ist - ein gewaltiger Unterschied. Denn nicht mehr hungrig ist man schon viel früher als satt. Die Faustregel lautet: Fülle Deinen Magen nur zu 80%, also iss nur so viel, dass immer noch etwas Platz in Deinem Magen bleibt. 

Bei vielen Menschen würde schon allein die Veränderung dieser einen Essgewohnheit auf längere Sicht die tägliche Kalorienaufnahme erheblich reduzieren und damit ganz einfach zu einem normalen Körpergewicht und zu besserer Gesundheit führen - ohne Hungern, ohne eine Diät befolgen oder exzessiv Sport treiben zu müssen. Es reicht schon, sich nicht mehr gedankenlos vollzustopfen.

Interessanter Weise sind es nicht nur die Menge und der Kaloriengehalt des Essens, die uns das Gefühl geben, genug gegessen zu haben. Die Hara hachi bu Gewohnheit lässt sich durch drei kleine Tricks erheblich erleichtern:

Wellness-Tipp 1: Kleinere Teller, Schüsseln und Gläser verwenden

Studien beweisen, dass Menschen etwa ein Drittel weniger essen müssen, um sich satt zu fühlen, wenn sie von kleineren Tellern oder aus kleineren Schüsseln essen. Ein rein psychologisches Phänomen, denn einerseits wirkt die Menge größer, wenn Teller, Schüsseln und Gläser kleiner sind. Andererseits ist der leer gegessene Teller ein wichtiges Sättigungssignal.

Wellness-Tipp 2: Langsamer essen

Wer schnell isst, isst meistens auch mehr. Das wurde ebenfalls hinlänglich in Studien bewiesen. Bis die Sättigungssignale vom Magen und von Chemorezeptoren in Darm und Leber im Gehirn angekommen und verarbeitet sind, vergeht eine gewisse Zeit. Deshalb ist es ratsam, sich beim Essen mehr Zeit zu lassen, was davon abgesehen auch den Genuss verlängert.

Wellness-Tipp 3: Auf das Essen konzentrieren

Wir essen meistens mehr, wenn wir unbewusst essen, während wir mit anderen Aktivitäten beschäftigt sind und unsere Aufmerksamkeit hauptsächlich darauf gerichtet ist. Viele verfolgen z.B. während des Essens das Fernsehprogramm oder sie sind mit ihrem Smartphone oder am Computer beschäftigt. Wenn wir essen, fokussieren wir uns besser ganz darauf und genießen mit Achtsamkeit.

Wellness-Tipp 4: Nicht mit Vielfraßen gemeinsam essen

Wer in Gesellschaft von Personen isst, die große Mengen vertilgen, neigt selbst dazu, mehr zu essen, auch wenn das eigentlich gar nicht notwenig wäre, um keinen Hunger mehr zu haben. Das Leben in einer Gemeinschaft von Menschen, die gesunde Gewohnheiten haben, ist übrigens neben Hari hachi bu ein weiteres der neun Erfolgsrezepte für ein langes, gesundes und glückliches Leben in den Blue Zones.

 

 


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