Wellness-Beiträge



Der internationale Spa-Markt

Die Trends und Schlüsselfaktoren des internationalen Spa-Marktes helfen Wellness-Verantwortlichen dabei, die Besonderheiten des eigenen Marktes besser einzuordnen und zu berücksichtigen.


(Quelle: spa concept, Ausgabe 01/2011)

Die Key Facts im Spa-Bereich

Weltweite Erhebungen zum Spa-Markt sind ein hilfreicher Anhaltspunkt. Aufschlussreich ist beispielsweise die Tatsache, dass deutsche Spa-Nutzer besonders häufig ein Spa besuchen – so eine Studie von Research International für die ISPA. Im Durchschnitt nämlich fünf Mal pro Jahr (siehe Grafik Nr. 1). Dies ist europaweit der Spitzenwert und wird außerdem weltweit nur noch von Spa-Besuchern in den USA und Japan erreicht. Einzig Spa-Nutzer in Singapur übertreffen diesen Wert mit durchschnittlich sechs Spa-Besuchen pro Jahr noch. Allerdings genießt Singapur mit den meisten Spas pro Kopf eine weltweite Sonderstellung und ist überdies als Stadtstaat praktisch nicht mit anderen Märkten zu vergleichen. Für den deutschen Markt belegen die ermittelten Zahlen, dass potentielle Gäste regelmäßiger ein Spa aufsuchen als Gäste in anderen Ländern und somit hierzulande ein höheres Potenzial für den Aufbau von Stammkunden besteht.

Day Spas haben die Nase vorn.

Interessant ist auch zu sehen, dass laut derselben Studie von Research International das Day Spa weltweit den am häufigsten besuchten Spa-Typ darstellt (siehe Grafik Nr. 2). Ausnahmen bilden lediglich Österreich und Frankreich. Gerade für Deutschland ist dies ein wichtiger und beachtlicher Wert, denn Day Spas sind hier, im Gegensatz zu Hotel-Spas, nach wie vor unterrepräsentiert, bieten aber gleichzeitig ein überdurchschnittliches Entwicklungspotenzial. Gerade in diesem Segment ist in den nächsten Jahren mit einem weiterhin starken Wachstum zu rechnen.

Auf die richtigen Behandlungen setzen.

Schaut man sich die beliebtesten Spa-Treatments an (siehe Grafik Nr. 3), erstaunt es nicht, dass sowohl im deutschsprachigen Raum als auch weltweit Massagen an erster Stelle stehen. Massageanwendungen aller Art stehen traditionell im Mittelpunkt der meisten Spa-Besuche. 76 % der deutschen Spa-Besucher nennen die Massage als beliebtestes Treatment, in Österreich sind es sogar 80 %. Diese Zahlen sprechen außerdem dafür, dass die Befragten der Studie ihre Angaben auch tatsächlich für Spas und nicht für Kosmetikinstitute gemacht haben – die Abgrenzung ist bei internationalen Studien in diesem Bereich immer etwas schwierig. Denn in Kosmetikinstituten werden typischerweise fast ausschließlich Gesichtsbehandlungen durchgeführt. Körperanwendungen, selbst Massagen, spielen dort nach wie vor eine eher untergeordnete Rolle. Wichtig für das eigene Spa ist es, von der Popularität der Massagen zu profitieren. Voraussetzungen dafür sind geschultes Personal und ein entsprechendes Angebot: von den bekannten, klassischen Massagen bis hin zur selbst entwickelten, einzigartigen Signature Massage mit entsprechender Preisgestaltung.

Die eigene Spa-Kultur entwickeln.

Generell ist also zu sagen, dass der deutschsprachige Spa-Markt zu den attraktivsten und aussichtsreichsten in Europa zählt und somit interessante Chancen für Betreiber verschiedenster Spa-Formen eröffnet. Statistiken allein reichen natürlich nicht aus, um ein erfolgreiches Spa zu etablieren. Mittlerweile treten kontinuierlich weitere Mitbewerber in den Wellness- und Spa-Markt ein. Das Angebot wird somit für den Gast stetig unübersichtlicher und schwerer zu durchschauen. Gleichzeitig ist zu beobachten, dass die Angebote vieler Anlagen immer vergleichbarer und austauschbarer werden. Ein nachhaltiges und schlüssiges Konzept mit echten Alleinstellungsmerkmalen zu finden, zählt also zu den größten Herauforderungen jedes Spa-Betreibers. Dabei sollte das Entwickeln und Leben einer eigenen Spa- und Werte-Kultur im Mittelpunkt aller Bemühungen stehen. Denn nur mit echter Substanz und sinnhaftem Inhalt ist es möglich, sich für den Gast deutlich wahrnehmbar von Mitbewerbern abzuheben. Auch eine kompromisslose Gastorientierung ist unerlässlich, um im immer stärker umkämpften Markt langfristig zu bestehen.

Zur Autorin:
Sylvia Glückert ist Wellness-Expertin, Spa-Consultant und Fachreferentin mit mehr als 25 Jahren Branchenerfahrung. Mit Ihrem Unternehmen WellConsult ist sie für die Hotellerie, Day-Spas und die Kosmetikindustrie tätig. Ihre Schwerpunkte sind die sinnvolle Konzeption und erfolgreiche Bewirtschaftung von Spa- und Wellness-Anlagen aller Art. Seit 2007 ist Sylvia Glückert als erster Berater vom Deutschen Wellness Verband als Authorisierter Wellness-Consultant (DWV) zertifiziert. www.well-consult.de


 





Quelle: Research International

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