Reflexzonenmassage / Fußreflexzonenmassage



 
 

Definition

Druckmassage bestimmter Hautzonen. Insbesondere durch Druck auf Hautzonen an den Füßen, Händen und Ohren sollen innere Organe und Körpersysteme über bestimmte Nervenreizungen (Reflexe) beeinflusst werden, um die Gesundheit zu fördern.


Ursprung

1893 entdeckte der englische Neurologe Henry Head, dass kranke Organe über Nerven- und Blutbahnen Veränderungen an bestimmten Hautgebieten erzeugen. Die nach ihm benannten Head’schen Zonen schmerzen bei erkrankten Organen mehr als andere. Nerven, die die Head’schen Zonen mit den Organen verbinden, entspringen jeweils dem gleichen Abschnitt aus dem Rückenmark. Veränderungen des Bindegewebes erkennt der Therapeut an Verdickungen oder Einzügen.
Die heute weit verbreitete Reflexzonenenmassage geht allerdings auf die Arbeiten von Dr. William H. Fitzgerald (amerikanischer HNO-Chirurg) zurück, der sich für das Thema "Meridiane" interessierte und auf dieser Basis eine Zonentherpaie entwickelte (ca. 1913). In den 1930er Jahren verbreitete dann die amerikanische Physiotherapeutin Eunice Ingham auf Fitzgeralds Basis die von von ihr so benannte "Fußreflexzonenmassage". Die Eunice-Ingham-Methode wird heute auch als Fußreflexzonentherapie bezeichnet und gilt als eine der populärsten alternativen Heilverfahren. Wichtigste Vertreterin der Methode in Deutschland ist die Krankenschwester Hanne Marquardt.


Methode

Die Reflexzonenmassage zeichnet sich durch tiefe, ziehende Griffarten aus, die sehr schmerzhaft sein können. Mit den Hautreizen bewirkt der Therapeut – so die Vorstellung - eine Stimulation der Nerven, die die Organe versorgen, wodurch es zu einer Stimulation der Organfunktion kommen soll. Treten bei der Massage an den Reflexpunkten nämlich Druckschmerzen auf, so soll dies auf eine Störung des damit in Verbindung stehenden Organs hinweisen. Die gezielte Druckmassage an eben dieser schmerzhaften Stelle soll zur Behebung der Organ- oder Funktionsstörung beitragen. Auch psychosomatische Probleme sollen durch diese spezielle Massage behandelt werden können.


Beurteilung

Zur Behandlung von Funktionsstörungen sind Reflexzonenmassagen auf Basis der Head’schen Zonen nach erfolgter Diagnostik und entsprechender ärztlicher und physiotherapeutischer Auswahl der Methode zu empfehlen.
Im Gegensatz zu den Head’schen Zonen sind die Fußreflexzonen, die der Fußreflexzonenmassage zugrunde liegen, konventionell-wissenschaftlich nicht belegt. Überhaupt gibt es bislang keinen wissenschaftlich gesicherten Beleg für die Theorie der Zonen von Fitzgerald und die daraus abgeleiteten Thesen, Diagnose- und Behandlungsmethoden von Ingham und Marquardt. Allerdings wird der Methode selbst von kritischer Seite ein möglicher Entspannungseffekt zugebilligt. Ebenso kritisch sind übrigens alle mit dieser Theorie verbundenen Hilfsmittel (z.B. Kugeln, Massageroller, Schuheinlagen) zu beurteilen, die zum Teil für viel Geld im (Versand-)Handel angeboten werden.


Literatur

  • Hanne Marquardt, Reflexzonenarbeit am Fuß, Huethig Verlag (2001)
  • Thomas Kaltenbrunner, Reflexzonenmassage, Mosaik Verlag (1998)
  • Clare Maxwell-Hudson, Das große Buch der Massage, Mosaik Verlag (2000)
  • Collin Goldner, Die Psychoszene, Alibri (2000)
  • Günter Gerhard und Beatrice Wagner, Sanfte Medizin, Kilian Verlag (2000)
  • Stiftung Warentest, Die Andere Medizin (1996)






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