Meditation macht keine besseren Menschen aus uns

In einer am 5. Februar 2018 in Scientfic Reports veröffentlichten Metaanlyse, in der mehr als 20 kontrollierte und randomisierte Studien über die Wirkung von Meditation ausgewertet wurden, zeigten sich kaum Effekte in Hinblick auf soziale Einstellungen oder Verhaltensweisen der Probanden (Mitgefühl, Verbundenheit, Aggression, Vorurteile). Dies widerlegt die vielfach veröffentlichten Behauptungen, durch Meditation würden wir zu sozialeren Menschen und die Welt ließe sich zu einem friedlicheren Ort ohne Aggressionen und Kriege verwandeln.

Zwar gab es auch Studien, die von schwach positive Ergebnisse in Hinblick auf die Stärkung von Mitgefühl berichteten, jedoch waren in diesen Studien die Meditationslehrer zugleich auch die Autoren der Studien, was eine eklatante methodische Schwäche darstellt und auf eine Verzerrung der Ergebnisse hindeutet.

Meditation ist nicht nur Bestandteil religiöser Praktiken, sondern wird heute weit verbreitet in verschiedenen nicht-religiösen Kursen und Seminaren zur Entspannung und Stressbewältigung eingesetzt. Besonders populär ist die achtsamkeitsbasierte Meditation geworden, zum Besipiel als Bestandteil des MBSR-Trainings.

Wenngleich eine ganze Reihe von positiven Effekten auf das vegetative Nervensystem nachgewiesen wurden, die im Sinne einer Stressreduktion und allgemeinen Entspannung durchaus positiv zu bewerten sind, haben darüber hinaus gehende Behauptungen in Hinblick auf eine Steigerung prosozialer Gefühle, Einstellungen und Verhaltensweisen zumindest bislang keine wissenschaftliche Bestätigung gefunden. Entsprechenden Aussagen sollte man deshalb mit Skepsis begegnen.

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